Im Rahmen der CES 2017 hielt neben Toyota auch der zu FCA gehörende Konzern Chrysler eine Pressekonferenz. Der Hersteller zeigte mit dem Konzeptauto Chrysler Portal wie er sich die Zukunft von „Millennial Mobilität“ vorstellt. Im gedanklich Mittelpunkt des Autos steht „By Millennials for Millennials“. Es ist gemacht für Millennials die einmal „Jobs und Babies bekommen.“ Auch Patchworkfamilien fallen in die Zielgruppe des Chrysler Portals.
Millennials kategorisiert Chrysler folgendermaßen:
- Erlebnisse sind wichtiger als Besitz: Deswegen versuchen Millennials auch so viele Erlebnisse wie möglich festzuhalten und zu teilen
- Millennials sind geldbewusst: Aber, wenn sie Etwas als Wertvoll ansehen, sind sie auch bereit Geld dafür auszugeben.
- Millennials sind zeitbewusst: Einfach zu bedienende und personalisierte Produkte die sich in das Leben integrieren sind Millenials wichtig. (Der Zusammenhang mit Zeitbewusstsein ist mir unklar.)
Diese Eigenschaften übersetzt Chrysler in die folgende Vision.
Chrysler Portal als dritter Raum zwischen Haus und externer Welt
Chryslers Vision mit dem Portal ist, dass es ein dritter Bereich zwischen ihrer Wohnung und Arbeitsplatz, Haus des Freundes etc. wird. Das Auto ist, laut Chrysler, ein Portal welches dem Nutzer helfen soll sowohl physisch als auch sozial weiterzukommen. Weiters argumentiert Chrysler, dass das Chrysler Portal eine Erweiterung unseres Lebens ist welches sich „seamlessly“ & essentially – wie Smartphones – in unser Leben integrieren soll. Aufgrund all dessen begannen sie das Design mit dem Innenleben. Dieses setzt auf Minimalismus, denn eigentlich ist es ja kein Auto sondern ein „modern architectural space“ der „offen und weiträumig ist – einfach ein schöner Ort um sich dort aufzuhalten“ wie Chrysler es beschreibt.
Weiters lenkten die Designer den äußeren Fokus auf die Tür. Ein Designelement welches von anderen Herstellern eher versteckt wurde. Ähnlich wie beim Concept-i, gibt es auch hier eine Kommunikation nach außen. Diese erfolgt durch das die Tür umgebende Licht. Fährt das Auto z. B. autonom leuchtet es in einer bestimmen Farbe um dies anderen Autos zu kommunizieren. Ob diese Identifikation so klug ist, da andere Hersteller Mobbing durch manuelle Fahrer befürchten, wird sich zeigen. Ein weiterer Anwendungsfall des Lichtes ist die Identifikation des Autos. So könnte ein Uber-Fahrer einem Passanten auf den „grünen Chrysler Portal“ hinweisen. Wo der große Mehrwert zur Identifikation über die Außenfarbe bleibt, ist mir unklar.
Aus dieser Vision wiederum leitete Chrysler folgendene Produkteigenschaften ab.
Durch modulare Komponenten und upgradfähige Technologie soll das Chrysler Portal langfristigen Wert für Millennials schaffen
Da, wie oben gesschrieben, Millenials geldbewusst sind, soll das Auto mit den Bedürfnissen des Besitzers mitwachsen. Erreicht wird das beispielsweise dadurch, dass nach Belieben hoch- und runterskalierbar ist.
Nachrüstbare Sitze passen sich an veränderte Familenverhältnisse an
Die Möglichkeit Sitze nachrüsten zu können, soll speziell für Patchworkfamilien interessant sein. Fraglich ist aber wie groß dieser Markt ist, wie viele Menschen ein Auto mit Aufrüstbarkeit im Hinterkopf kaufen und wie lang die Lebensdauer des Autos ist. Falls diese nur einige wenige Jahre ist, macht die Nachrüstbarkeit wenig Sinn. Auch schützt dies wohl nur wenig vor Verschleiß.
Plug&Play-Prinzip und Upgradfähigkeit für technische Geräte
Auch in Bezug auf technische Geräte arbeitet das Chrysler Portal nach dem Plug&Play-Prinzip und soll alle Geräte die man besitzt integrieren können. So soll es auch möglich seine Accessoires wie etwa einen Babymonitor im Hinterteil integrieren zu können. Genauso soll es aber auch möglich sein Spielkonsolen wie eine Xbox oder PlayStation zu integrieren. Der Gedanke ist auch hier wieder Upgradefähigkeiten. Um von einem Babymonitor zu einer Konsole zu wechseln, soll kein neues Auto notwendig sein. Solange es sich aber nicht um Software handelt, wird es schwierig mit Hardware den Reiz des Neuen zu erhalten, da man sich irgendwann an das Design gewöhnt. Softwareupdates bringen durch neue Funktionen wiederkehrende „Gratification“.
Der Fokus auf Gerät geht einher mit Chryslers Idee die Insassen mit der Umwelt aber auch mit sich selbst zu vernetzen
Socially connected ermöglicht Kreation, Betrachtung und Verbreitung von Inhalten im Auto, alleine oder in der Gruppe
Befindet man sich im Auto soll es leicht sein Content zu kreieren und zu teilen. Diese Konnektivität ist gedacht nach außen als auch innen. Im Chrysler Portal gibt es so mehrere Kameras welche für Carpool-Karaoke eingesetzt werden soll. Auch zum Entertainment trägt Personal Zoned Audio (PZA) bei. Dieses ermöglicht, dass jeder Insasse seinen eigenen Sound in seinem Bereich hört. Zusätzlich dazu gibt es in der Mitte des Autos (siehe Bild) es einen Bildschirm über dem die Passagiere gemeinsam interagieren können. Details über die Funktionsweise dessen wurden aber keine genannt. Eine Erklärung wäre aber insbesondere wünschenswert gewesen, da dieser Bildschirm im Kontext von BYOD erwähnt wurde. So soll es mehrere Plätze im Auto geben an denen mobile Geräte (Smartphones, Smartwachtes etc.) geladen und gesichert werden können. Die Sinnhaftigkeit dessen ist mir nicht ganz klar, vor allem, weil Leute ja ihr Telefon grundsätzlich sehr gerne benutzen.
Auch hat durch das gemeinsame Display jeder weniger Flexibilät beim Betrachten von Content. Den “smart” das neue sexy ist und nicht die Beschleunigungsdauer von 0–60 mph oder Pferdestärke, so Chrysler. Chrysler betont, dass alle Passagiere gleichgestellt sind. Es ist nicht mehr – wie das „früher“ üblich war der Fahrer im Mittelpunkt. BMWs „Freude am Fahren“ Slogan war dafür stellvertretend, den gibt es jetzt nicht mehr.Chrysler legt deshalb mit dem Konzeptauto auf Flexibilität und Upgradefähigkeit.
Biometrie für Personalisierung
Der Personalisierung will Chrysler mittels Biometrie nachkommen. So erkennt das Auto den Fahrer durch Gesicht/Stimme, willkommt diesen und öffnet die Tür. Ähnlich wie bei Toyota sehe ich auch hier die Gefahr, dass Toyota in den uncanny valley fällt. Zusätzlich dazu kennt das Auto den Fahrer. Sobald sich der Fahrer im Sitz werden die Einstellungen wie Temperatur und Lieblingsmusik eingestellt. Weiters wird eine Verbindung zu anderen hergestellt um mit diesen Content zu teilen (wie auch immer das funktioniert)
Nebsten diesen Funktionen, soll das Portal auch die klassischen Features eines Zukunftsautos besitzen.
Umweltbewusstsein, autonomes Fahren und Konnektivität mit der Außenwel
Umweltbewusstes Fahren durch Elektroantrieb
Das Auto soll einen niedrigen CO2-Wert aufweisen. Angetrieben wird es dementsprechend elektrisch.
Nur wenig Deatails zum autonomen Fahren
Im Gegensatz zu Toyota war Chrysler sehr zurückhaltend in Sachen autonomes Fahren. Lediglich auf die oben erwähnte Kennzeichnung [footnote]Ähnlich wie beim Concept-i, gibt es auch hier eine Kommunikation nach außen. Diese erfolgt durch das die Tür umgebende Licht. Fährt das Auto z. B. autonom leuchtet es in einer bestimmen Farbe um dies anderen Autos zu kommunizieren. Ob diese Identifikation so klug ist, da andere Hersteller Mobbing durch manuelle Fahrer befürchten, wird sich zeigen. Ein weiterer Anwendungsfall des Lichtes ist die Identifikation des Autos. So könnte ein Uber-Fahrer einem Passanten auf den „grünen Chrysler Portal“ hinweisen. Wo der große Mehrwert zur Identifikation über die Außenfarbe bleibt, ist mir unklar. [/footnote] wenn sich das Auto im Zustand des autonomen Fahrens befindet wurde erwähnt.
Mit der Außenwelt verbunden
Das Chrysler Portal ist mit der Umwelt (Autos, Infrastruktur etc.) “connected”.
Quelle des Vorschaubildes: Screenshot